Echte Solidarität statt oberflächliche Schönfärberei


Gesunde Firmenkultur statt Pinkwashing:
Wie Unternehmen Pinkwashing vermeiden: Von der Stellenanzeige, über die Außendarstellung bis zur Firmenkultur
Die Zeit der Christopher Street Days naht. Wenn die LGBTQ+-Community in bunten Kostüme für queere Rechte auf die Straße geht, schmückt sich auch manches Unternehmen gern mit bunten Federn: „Pinkwashing“ (zu deutsch „Schönfärberei“) nennen das kritische Stimmen, wenn Firmen im Pride-Monat ihr Unternehmenslogo plötzlich in Regenbogenfarben färben oder in den Sozialen Netzwerken mit den Farben des Regenbogens für ihre Produkte werben, aber über den Rest des Jahres wenig für queere Rechte tun.
Echte Solidarität statt oberflächliche Schönfärberei
So geschehen zum Beispiel bei zwei namhaften deutschen Automobilkonzernen. Das Problem: Ihr Logo stellten sie nur in europäischen Ländern in die Farben des Regenbogens. Im arabischen Raum wiederum blieb das alte Logo. Doch gerade in Ländern, wo Homosexualität unter Strafe steht, wäre das eine wichtige Botschaft gewesen.
Worauf Unternehmen besser achten, um Pinkwashing zu vermeiden:
- 1) Bei den Bildern und Begriffen fängt es an:
Ob auf der Homepage oder Social Media: Unternehmen tun gut daran, bei ihrer Bildsprache Klischees wegzulassen. Stehen Männer oft in erklärender Pose, während Frauen nur zuhören dürfen? Werden Menschen mit Migrationshintergrund meist in Serviceberufen gezeigt? Auch die Sprache ist wichtig: Wird gegendert und werden Begriffe geschlechtsneutral genutzt? - 2) Echte Geschichten mit Ecken und Kanten:
Bewerberinnen und Bewerber suchen Unternehmen, mit denen sie sich identifizieren können. Echte Mitarbeitende kommen in der Außendarstellung besser an als Stock-Fotos und glatt geschliffene Erfolgsstorys. Warum nicht ebenfalls Probleme und Herausforderungen offen ansprechen? Das ist glaubwürdiger, und so sehen künftige Mitarbeitende, dass die offene Unternehmenskultur zulässt, aus Fehlern zu lernen. - 3) Konkrete statt luftige Kommunikation:
Unternehmen müssen Geschlechtergerechtigkeit belegen können. In den 160 wertvollsten Börsenunternehmen Deutschlands sitzen zum Beispiel immer noch mehr Christians und Stefans als Frauen. Gibt es Mentorinnen-Programme für Frauen? Geteilte Führungspositionen für Teilzeitkräfte? Diversity-Sensibilisierungsprogramme für Vorgesetzte? - 4) Gesunde Diversität:
Statt Pinkwashing können Unternehmen von echter Vielfalt sogar profitieren: Studien zeigen, dass vielfältige Teams kreativer sind und bessere Lösungen finden. Diverse Teams können sich überdies in verschiedene Kundengruppen besser hineinversetzen. Das stärkt den Umsatz. Unternehmen tun folglich gut daran in echte Vielfaltsprogramme und eine gesunde Firmenkultur zu investieren: Diversity-Gruppen zu etablieren, Mitarbeitende zu schulen, Aufstiegschancen zu fördern. Mit diesen tatsächlich messbar zu punkten, ist auf lange Sicht nachhaltiger als kurzfristiges Pinkwashing im Pride-Monat.
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