

Wer viel sitzt, hat ein höheres Sterberisiko
Deshalb zeigen wir Ihnen, wie Sie mehr Bewegung in den Büroalltag bringen.
Sitzen ist das neue Rauchen – das ist keine neue Erkenntnis. Verschiedene Studien belegen den schlechten Einfluss langen Sitzens auf die Gesundheit. Wir zeigen, wie Sie mehr Bewegung in Ihren Arbeitsalltag bringen können.
Wir verbringen immer mehr Zeit im Sitzen. Das zeigt der Report „Wie gesund lebt Deutschland?“ der Deutschen Sporthochschule Köln und der Deutschen Krankenversicherung aus dem vergangenen Jahr. Demnach sitzen die Bundesbürger an Werktagen durchschnittlich 9,2 Stunden. 2015 waren es noch 7,5 Stunden.
Sport gleicht Dauersitzen aus
Die negativen Folgen körperlicher Inaktivität auf die Gesundheit beschreibt auch das Robert Koch-Institut in seiner Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA 2019/2020-EHIS). Demnach sitzen 15,7 Prozent der Frauen und 22,3 Prozent der Männer länger als acht Stunden täglich. Die Vielsitzerinnen und Vielsitzer hätten mit einer höheren Gebrechlichkeit und körperlichen Einschränkungen zu kämpfen, auch litten sie häufiger an Depressionen und einer geringeren kognitiven Leistungsfähigkeit. Zudem steige mit der Sitzdauer das Sterberisiko. Personen mit einer täglichen Sitzzeit von mindestens acht Stunden hätten gegenüber Menschen, die täglich nicht länger als vier Stunden sitzen, ein um 32 Prozent erhöhtes Risiko, an einer Herz-Kreislauferkrankung zu sterben. Das gelte allerdings nur für Menschen, die sich auch in ihrer Freizeit nicht viel bewegen. Wer sich für mindestens 60 Minuten am Tag auspowere, könne das erhöhte Sterberisiko ausgleichen.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität von Kalifornien im US-amerikanischen San Diego (UCSD). In einer Langzeitstudie haben sie über ein Jahrzehnt lang das Bewegungsverhalten von insgesamt 5.856 Männern und Frauen zwischen 63 und 99 Jahren beobachtet. Dafür hatten sie die Probandinnen und Probanden mit einem Aktivitätsmonitor ausgestattet, der an der Hüfte zu tragen war. Während des Beobachtungszeitraums starben 1.733 Teilnehmende. Mithilfe künstlicher Intelligenz ermittelten die Forschenden dann, wie sich die körperliche Aktivität auf die Sterblichkeit auswirkte. Die Daten zeigten, dass die Personen, die länger als elf Stunden pro Tag im Sitzen verbrachten, ein 57 Prozent höheres Risiko hatten zu versterben als jene, die nicht länger als neuneinhalb Stunden pro Tag saßen. Anders als die Autorinnen und Autoren von GEDA 2019/2020-EHIS kommen die amerikanischen Forschenden allerdings zu dem Schluss, dass regelmäßiger Sport keinen Gesundheitseffekt nach sich zieht.
Runter vom Stuhl! – wenigstens ab und zu
Fakt ist: Kürzere Sitzphasen sind besser als lange. Das lässt sich auch im Arbeitsalltag ohne großen Aufwand beherzigen. Wer mit Bus oder Bahn zur Arbeit fährt, kann eine Station vorher aussteigen und den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen. Positiver Nebeneffekt: Das Gehen an der frischen Luft hebt die Stimmung und hilft, Stress abzubauen. Tageslicht liefert außerdem Vitamin D, das unsere Knochen stärkt und das Immunsystem unterstützt. Wo es Treppen gibt, sind sie Aufzügen oder Rolltreppen vorzuziehen. Auch in der Mittagspause kann man eine kleine Runde um den Block drehen. Zudem können Telefonate und Meetings im Stehen abgehalten werden. Hilfreich ist auch ein höhenverstellbarer Schreibtisch, so dass abwechselnd im Stehen und im Sitzen gearbeitet werden kann. Vorteilhaft sind außerdem kurze Bewegungspausen. Schon dreimal pro Stunde aufstehen regt den Kreislauf an und lockert Verspannungen.
Fit in der Ausbildung
Junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren halten mit mehr als zehn Stunden täglich den Rekord im Sitzen. Das liegt daran, dass sie auch nach einem Arbeitstag häufig viel Zeit am Computer mit Gaming oder in den sozialen Netzwerken verbringen. Wir begleiten Ihre Azubis und unterstützen sie in Online-Seminaren dabei, mehr Bewegung in ihren Alltag zu bringen und bewusst mit digitalen Medien umzugehen.
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