Unternehmen investieren stärker in Benefits
Im „War for Talents“, dem Ringen um qualifizierte Mitarbeitende, muss es Unternehmen gelingen, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Wie eine Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGfP) in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Kienbaum zeigt, nehmen Unternehmen zunehmend mehr Geld in die Hand, um ihren Beschäftigten Benefits zu bieten – im Schnitt bis zu zwei Prozent der jährlichen Grundvergütung. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen gab an, ihr Benefit-Budget in den vergangenen drei Jahren erhöht zu haben. Mehr als 650 Unternehmen aus dem DACH-Raum haben sich an der Umfrage beteiligt, darunter 451 Unternehmen aus Deutschland, 146 aus Österreich und 60 aus der Schweiz.
Flexibilität wird großgeschrieben
Punkte sammeln die Unternehmen vor allem mit Flexibilitäts-Angeboten. Boten 2020 etwa 58 Prozent der Unternehmen Sabbaticals an, sind es mittlerweile knapp 72 Prozent. Kleine Firmen sind in der Hinsicht etwas großzügiger als große Unternehmen. In Deutschland zeigen sich kleine Unternehmen außerdem einer Vier-Tage-Woche gegenüber aufgeschlossener als große Arbeitgeber. Letztere geben an, dass sie eine eingeschränkte Erreichbarkeit ihrer Beschäftigten sowie eine sinkende Produktivität befürchten. Home- und Mobile-Office gelten mittlerweile als Standard. Daneben ermöglichen immer mehr Unternehmen Workation, eine Kombination aus Arbeit und Urlaub, vor allem im europäischen Ausland (38 Prozent). Job-Sharing-Angebote sind im DACH-Raum unterschiedlich verbreitet: In der Schweiz bieten 60 Prozent der Unternehmen ihren Beschäftigten an, sich eine Stelle zu teilen. In Deutschland sind es nur 41 Prozent, in Österreich 34 Prozent.
Gesundheit und Familie werden immer wichtiger
Auch für Gesundheit und Familie ihrer Beschäftigten möchten die Unternehmen mehr Geld bereitstellen. Knapp 70 Prozent der deutschen Arbeitgeber bieten psychologische Beratungsstellen an. Zum Vergleich: In Österreich tun dies nur sechs Prozent. Zuschüsse zu Fitness- und Sportkursen sind weit verbreitet. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewinnt an Bedeutung. So bieten 51 Prozent der Unternehmen in Deutschland eine Kinderbetreuung an. 2020 waren es noch 42 Prozent.
Wichtig ist den Unternehmen über den gesamten DACH-Raum hinweg auch die Weiterbildung ihrer Beschäftigten. Das meiste Geld fließt in Coachingangebote (84 Prozent), insbesondere für die höheren Hierarchieebenen. Die Unternehmen in der Schweiz sind im Hinblick auf Weiterbildungsangebote am spendabelsten; doch auch in Deutschland werden pro Arbeitnehmer bzw. Arbeitnehmerin etwa 1.436 Euro in Weiterbildungsmaßnahmen investiert.
Sommerfeste und Weihnachtsfeiern sind hoch im Kurs
Firmenevents sind nach wie vor das beliebteste Schmankerl für die Angestellten. 95 Prozent der befragten Unternehmen nehmen dafür Geld in die Hand. In Anbetracht der Wohnungsknappheit und des Mangels an bezahlbarem Wohnraum unterstützen insbesondere deutsche Unternehmen ihre Beschäftigten bei der Wohnungssuche bzw. dem Umzugsmanagement. Bereits 46 Prozent der Befragten engagieren sich in dieser Hinsicht.
Obwohl immer mehr Arbeitgeber die Bedeutung von Benefits erkennen, machen sie sich wenig Gedanken darüber, welche Angebote bei ihren Mitarbeitenden besonders gut ankommen. Das gilt insbesondere für Deutschland, wo nur 45 Prozent ihre Beschäftigten fragen, welche Angebote in deren Augen besonders attraktiv sind. In Österreich und der Schweiz tut dies immerhin die Hälfte der Unternehmen.
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