Gesundheitstag im Hotel Atlantic Hamburg
Betriebliche Gesundheitsförderung mit „Win-Win-Win-Effekt“
Gesundheit ist Teamwork: Das zeigt die Gesundheitswoche im Hamburger Hotel Atlantic eindrucksvoll. Doch wie entsteht aus Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) ein „Win-Win-Win-Effekt“? Durch das perfekte Zusammenspiel aller Beteiligten – in diesem Fall von Arbeitgeber, KKH und dem Unternehmen STATICS. Ein Triple-Interview mit André Vedovelli (Managing Director Hotel Atlantic Hamburg), Marcell Jansen (ehemaliger Fußballnationalspieler, Gründer von STATICS) und Holger Grub (Regionalleiter KKH).

Herr Vedovelli, warum tun Sie so viel für die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden?
André Vedovelli:
Als Atlantic liegen uns unsere Gäste besonders am Herzen. Im Englischen gibt es den treffenden Begriff „we take care“. Und genau das gleiche tun wir als Arbeitgeber für unsere Mitarbeitenden – und ihre Gesundheit. Gerade in der Hotellerie sind die täglichen Anforderungen in unterschiedlichen Bereichen enorm. Sei es die Vorbereitung der Zimmer beim Housekeeping oder das Staubsaugen des Festsaals von 600 Quadratmetern. Da wird ordentlich Strecke gemacht. Nicht selten legen Kolleginnen und Kollegen Distanzen von 15 bis 20 Kilometern zurück. Marcell Jansen hat den schönen Begriff geprägt von den „Leistungssportlern des Unternehmens“. Das trifft auf uns voll zu. Wir wollen dafür sorgen, dass unser Team seine Leistung immer gesund und sicher abrufen kann. Betriebliche Gesundheitsförderung und eine Gesundheitswoche ist für uns daher der logische Schritt. Wir möchten gezielt Impulse setzen für eine gute Gesundheit unserer Mitarbeitenden.
„Wir kümmern uns um unsere Mitarbeitenden und möchten gezielt Impulse setzen für ihre Gesundheit“ (André Vedovelli)
Wie lief die Gesundheitswoche im Hotel Atlantic Hamburg konkret ab?
André Vedovelli:
Wir haben eine Woche lang unterschiedliche gesundheitsspezifische Angebote gemacht – von der Messung der Körperstabilität bis zur Griffkraft sowie begleitende Maßnahme wie besonders gesundes Essen in der Kantine. Unsere Mitarbeitenden haben das sehr gut angenommen, weil sie gemerkt haben, da kommen Fachleute, die kümmern sich gezielt um mich und tun mir Gutes. Anfängliche Skepsis verfliegt dann sehr schnell, wenn ganz konkrete Hilfen zum Einsatz kommen. Nehmen wir die individuell angepassten Einlagen von STATICS. Die vermitteln direkt ein neues Gehgefühl. Oder andere Angebote, die Mitarbeitenden sehr individuell Vorschläge machen, wie sie ihre eigene Gesundheit verbessern können. Da war die Zusammenarbeit mit STATICS und KKH perfekt – auch weil die Ankündigungen tatsächlich umgesetzt wurden. Eine sehr menschliche Kooperation auf Augenhöhe. Das war richtig gut.
Herr Jansen, Sie waren mit STATICS Teil der Gesundheitswoche, wie fällt Ihr Fazit aus?
Marcell Jansen:
Das war ein sehr gelungenes Zusammenspiel, das nicht alltäglich ist – mit der KKH als Krankenkasse, dem Hotel Atlantic Hamburg und wir als STATICS. Da gibt es nur Gewinner. Weil es allen Beteiligten um die Gesundheit der Menschen geht. Alle haben das gleiche Ziel: Das Hotel Atlantic möchte gesunde Mitarbeitende, die Kasse gesunde Versicherte und STATICS möchte allen den Zugang zu einer besseren Gesundheitsversorgung ermöglichen. Im Fokus steht eins der zentralen Themen unserer Zeit: Resilienz. Körperliche und mentale Widerstandsfähigkeit, um die täglichen Herausforderungen in Job und Privatleben erfüllen zu können. Das ist der entscheidende Faktor für Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Und wenn Mitarbeitende wie hier im Hotel 15 bis 20 Kilometer pro Tag auf den Beinen sind, ist das eben Leistungssport. Das ist weit mehr als Ausnahmefußballer wie Florian Wirtz in 90 Minuten schaffen. Und das machen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eben nicht nur zwölf Profijahre, sondern bis zur Rente. Daher finde ich es so toll, dass Arbeitgeber wie Herr Vedovelli sich nachhaltig Gedanken machen, wie sie die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden stärken. Und da sind wir als STATICS gern Teil des Teams.
„Wer täglich 15 Kilometer läuft, geht nach Feierabend nicht noch einmal für zwei Stunden ins Fitnessstudio.“ (Marcell Jansen)
Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht das Thema Prävention mit Blick auf den Arbeitsalltag?
Marcell Jansen:
Das wichtigste im Bereich Gesundheitsförderung ist ein Konzept, keine Schnell-Schnell-Aktion. Mein Lieblingsbeispiel sind höhenverstellbare Tische, die sich jedes Unternehmen zulegt. Aber niemand weiß, wie sie eingesetzt werden. Keiner weiß, wie die Armlängendifferenz ist im Unterschied zur Beinlängendifferenz, zur Fußfehlstellung, zur fehlenden Statik. Das ist gut gemeint, aber nicht gut gemacht. Ganz generell haben viele Unternehmen inzwischen verstanden, wie sinnvoll es ist, in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu investieren. Aber die Erkenntnis allein reicht nicht, um ein gutes Gesundheitsmanagement aufzusetzen. Statt Benefits für Mitarbeitende, braucht es echtes Gesundheitsmanagement, das wirkt. Wir müssen daher insgesamt bei diesem Thema weg von Einzelangeboten (Benefits), hin zu ganzheitlichen Wirkkonzepten kommen.
Was muss für Sie betriebliches Gesundheitsmanagement stattdessen leisten?
Marcell Jansen:
Die Frage ist, was kann ich konkret anbieten, was meine Mitarbeitenden in ihrem Alltag wirklich unterstützt. Wer 15 Kilometer läuft, geht nach Feierabend nicht noch einmal für zwei Stunden ins Fitnessstudio. Da muss es andere Wege geben. Wir als STATICS konkretisieren Prävention. Das heißt, wir gucken uns den Gang an, das Fundament, was kommt von unten nach oben. Hinzu kommt das Thema der mentalen Gesundheit, die man auch messen kann. Und dann reden wir wirklich über individuelle Widerstandsfähigkeit. Wir können nicht mit der Gießkanne agieren, um Menschen, Individuen zu helfen. Daher geht es eher um individuelle Trainingspläne und Übungen, die ich auf der Arbeit oder Zuhause mache. Vielleicht dreimal pro Woche fünf bis zehn Minuten. Das bringt unheimlich viel. Und Mitarbeitende sind bereit es zu tun, weil sie es verstehen, weil sie vorher eine Diagnostik und Aufklärung bekommen haben.
Welche Rolle spielen die Kosten für funktionierendes Gesundheitsmanagement?
Marcell Jansen:
Auch hier geht es in erster Linie um Wissen. Viele Unternehmen wissen nicht, dass es die Möglichkeit gibt, sich Kosten aufzuteilen. Krankenkassen wie die KKH investieren ja gern in die Gesundheit. Wenn es nachhaltig ist, wenn es wirklich gelebt wird, wenn es eine hohe Mitmachbeteiligung gibt. Da kann es auch sinnvoll sein, vorhandene Gelder und Budgets umzushiften – hin zu einem wirklich inhaltlich gutem Gesundheitsmanagement.
Warum haben Sie sich beim Gesundheitstag im Atlantic für die KKH als Partner entschieden?
Marcell Jansen:
Weil die KKH öfter schon mit uns in den Austausch gegangen ist, wie wir das Thema Gesundheitsmanagement konkret weiterentwickeln können. Und weil ich von Herrn Vedovelli wusste, wie ernsthaft das Thema im Hotel Atlantic betrieben wird. Da passt einfach zusammen. Wir haben uns für die KKH entschieden, weil wir auch gemerkt haben, wie das Thema im Team gelebt wird. Da merkt man, es gibt ein reines Interesse am Menschen, wirklich am Versicherten. Das hat dazu geführt, dass die Parteien zusammengekommen sind und künftig vielleicht auch weitere Schnittstellen haben.
Wie kommt es, dass Sie sich so für das Thema Gesundheit stark machen?
Marcell Jansen:
Das ist letztlich der gleiche Grund, warum ich Gründer von STATICS geworden bin. Als Profi wurden wir rund um die Uhr bestens betreut. Und ich möchte eine vergleichbare medizinische Versorgung möglichst vielen Menschen zukommen lassen. Das treibt mich an. Denn die Belastungen sind vergleichbar. Daher auch der Satz von den „Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern des Alltags“. Warum sollten sie schlechtere Versorgung erhalten? Gerade wenn man weiß, dass körperliche und psychische Beschwerden, der Hauptgrund für Erkrankungen bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist. Mein Papa war Warenannahmeleiter, der ist pro Tag 13 oder 14 Kilometer gelaufen. Meine Mama hat bei Aldi im Lager gearbeitet. Über mein Privileg als Nationalspieler konnte ich sagen, ihr kommt mal mit zur Ganganalyse oder anderen Präventionsleistungen. Das war der Eintritt zu neuer Lebensqualität, die ich mir für alle Menschen wünsche. Weil es häufig eben nicht am Geld scheitert, sondern eher an der Kompetenz und den individuell passenden Maßnahmen. Gute Prävention heißt, bewusst und gezielter auf die eigene körperliche und mentale Belastbarkeit zu achten. Denn die hat bei uns allen Grenzen.
Herr Grub, Sie waren mit der KKH erstmals bei der Gesundheitswoche im Hotel Atlantic dabei. Wie hat es Ihnen gefallen?
Holger Grub:
Wie Herr Vedovelli und Herr Jansen schon sagten, war die Art der Zusammenarbeit beeindruckend. Wir haben sehr interessierte Mitarbeitende erlebt, die durch das Unternehmen bestens vorbereitet waren. Das war schön und genau das, was wir uns wünschen. Das Interesse für das Thema muss da sein, um gemeinsam etwas für die individuelle Gesundheit der Mitarbeitenden bewirken zu können. Atlantic, STATICS und KKH – man hat vom ersten Moment gemerkt, dass alle Beteiligten für das Thema brennen. Dann springt der Funke auch auf die Mitarbeitenden über, für die wir das Angebot machen.
Wie können Unternehmen generell vom Thema BGF profitieren?
Holger Grub:
Das höchste Gut, was wir haben im Unternehmen, ist der Mensch. Es wird immer deutlicher, welch hoher Aufwand betrieben werden muss, um Fachkräfte zu finden. Und daher sollte es das Ziel sein, diese zu halten. Den Mensch in den Mittelpunkt zu stellen und möglichst viel dafür zu tun, dass Mitarbeitende sich wohlfühlen. Damit gewinnt jeder, es entsteht eine „Win-Win-Win-Situation“. Diese Chance gilt es als Unternehmen anzugehen. Dabei hat jedes Unternehmen und jede Branche ihre eigenen Herausforderungen. Darauf flexibel zu reagieren, gehört zu unserer Kernkompetenz. Daher gibt es von uns als KKH im Rahmen der BGF verschiedene Angebote – aus den drei Bereichen, Bewegung, Ernährung und Entspannung. Eben genau das richtige für jedes Unternehmen.
„Mein Wunsch ist, dass wir frühzeitig kontaktiert werden, da wir wissen, was Gesundheit ausmacht.“ (Holger Grub)
Welchen Wunsch haben Sie an Unternehmen, die neu mit dem Thema BGF starten?
Holger Grub:
Mein Wunsch ist, dass wir frühzeitig kontaktiert werden, frühzeitig mit ins Boot genommen werden, da wir wissen, was Gesundheit ausmacht. Und wir haben auch Partner an unserer Seite, die da unterstützen können, die das Unternehmen vielleicht noch gar nicht kennt. Da können wir passende Partner zusammenbringen. Das ist ganz wichtig, weil das Thema BGF auch Zeit braucht. Wo vielleicht anfangs noch Skepsis herrscht, muss diese überwunden werden. Wir müssen Gutes tun und darüber reden. Wenn die Mitarbeitenden dann zu uns kommen und uns erleben, am Beispiel des Hotels Atlantic auch die Firma STATICS kennenlernen. Und erleben, mit wie viel Eifer und Freude wir gemeinsam ans Werk gehen, dann schaffen wir eine gute Atmosphäre für das wichtige Thema Gesundheit. Wir wollen erreichen, dass sich jeder mit dem Thema eigene Gesundheit beschäftigt, selbst etwas für sich tut. Dann haben wir alle gewonnen.
Herr Vedovelli, Herr Jansen, Herr Grub – vielen Dank für das Gespräch!
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