Jedes dritte Kind wird per Kaiserschnitt geboren
KKH: Sorgfältige Aufklärung über Geburtsmethoden ist unerlässlich
Hannover, 27.07.2023
Nach wie vor kommen viele Kinder per Kaiserschnitt auf die Welt. Wie Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen, wurden im vergangenen Jahr 32,8 Prozent der Babys per Sectio, so der Fachbegriff für diesen Eingriff, geboren. Im Corona-Jahr 2021 waren es noch 33,4 Prozent. In den Jahren vor der Pandemie lag die Rate hingegen niedriger: Von 2016 bis 2019 betrug sie rund 32 Prozent. Für 2023 zeichnet sich wieder ein Anstieg der Geburten im OP-Saal ab. Vorläufige Analysen zeigen, dass die Kaiserschnittrate in den ersten Monaten des Jahres bei 34,5 Prozent lag.
„Der medizinische Fortschritt in den vergangenen Jahren hat dazu beigetragen, dass Kaiserschnitte heute sicherer sind als je zuvor. Das ist einer der Gründe, warum sich immer mehr Frauen für eine stationäre Entbindung entscheiden“, erklärt Vijitha Sanjivkumar, Expertin für Kinder- und Frauengesundheit bei der KKH. Aber auch, wenn Kaiserschnitte inzwischen in Krankenhäusern Routine sind, sollten sie vor allem dann durchgeführt werden, wenn sie medizinisch notwendig sind. „Wie bei jedem operativen Eingriff gibt es auch bei einem Kaiserschnitt gewisse Risiken, die sorgfältig abgewogen werden müssen. Dazu zählen zum Beispiel das Infektionsrisiko, eine langsamere körperliche Erholung sowie mögliche Auswirkungen auf zukünftige Geburten. Eine spontane Geburt ist in der Regel deutlich weniger invasiv und hat einen positiven Einfluss auf die Gesundheit des Babys“, betont die Expertin. In der Geburtshilfe wird bereits seit einiger Zeit darüber diskutiert, ob sich die Kaiserschnittquote senken lässt und dass sogar nur etwa zehn Prozent der Geburten per Sectio zwingend erforderlich sind.
„Eine Schwangerschaft und die anstehende Entbindung sind Ausnahmesituationen für Familien. Gerade deshalb sind eine umfangreiche Aufklärung durch medizinisches Personal und die gemeinsame Entscheidungsfindung unerlässlich“, weiß die KKH-Expertin. Dabei müssen individuelle Faktoren wie der Gesundheitszustand der Mutter und des Kindes, der Verlauf der Schwangerschaft sowie etwaige Risiken berücksichtigt werden. Für besonders wichtig hält sie das Abbauen von Ängsten und Bedenken vor einer natürlichen Geburt: „Viele Frauen fürchten sich vor starken Schmerzen während der Entbindung und vor Geburtsverletzungen. Diese Ängste sollten Ärztinnen und Ärzte ernst nehmen, sich aber gleichzeitig auch Zeit nehmen, um die Vor- und Nachteile der jeweiligen Geburtsmethode zu erklären.“
Um werdenden Eltern in dieser besonderen Zeit zur Seite zu stehen, bietet die KKH jungen Familien eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 300 Euro an. Mit dem „Familienpaket“ können Schwangere ausgewählte Zusatzleistungen oder Vorsorgeuntersuchungen finanzieren. Von der Zahnprophylaxe für Schwangere über eine Hebammenrufbereitschaft bis hin zu Osteopathie-Behandlungen für das Neugeborene: Die Eltern entscheiden selbst, welche der zur Verfügung stehenden Leistungen sie in Anspruch nehmen möchten. Weitere Infos gibt es im Internet: kkh.de/familienpaket
Mit rund 1,6 Millionen Versicherten, einem Haushaltsvolumen von über sieben Milliarden Euro und rund 4.000 Mitarbeitenden zählt die KKH Kaufmännische Krankenkasse als eine der größten bundesweiten Krankenkassen zu den leistungsstarken Trägern der gesetzlichen Krankenversicherung. Nähere Informationen erhalten Sie unter kkh.de/presse/portraet.
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