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Hannover, 29.08.2019
Stress im Beruf ist Ursache Nummer eins für Schlafstörungen. Das hat eine aktuelle forsa-Umfrage der KKH Kaufmännische Krankenkasse ergeben. Das Gedankenkarussell rund um die Arbeit bringt demnach fast jeden zweiten von rund 1.000 Befragten (41 Prozent) um den allnächtlichen Schlaf. Gründe können unter anderem eine zu hohe Arbeitsbelastung, Zeitdruck, Mobbing, mangelnde Anerkennung oder Existenzangst, etwa durch befristete Verträge, sein. Das ist ein ernstzunehmendes Problem, denn wenn Berufstätige über einen längeren Zeitraum unter großem Druck stehen, steigt das Risiko für eine Erkrankung. Negativer Stress kann nicht nur psychische Leiden wie Depressionen und Angststörungen, sondern auch Muskel- und Herzerkrankungen verursachen.
Aber auch private Sorgen stehen bei den Befragten ganz oben auf der Liste der Schlafräuber: Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) fühlt sich dadurch um die Nachtruhe gebracht. Jeder Achte sagt, dass er kurz vor dem Schlafengehen noch länger mit Smartphone, Tablet oder PC beschäftigt ist und deshalb keine Nachtruhe findet. Das kann zu einem Teufelskreis werden, denn wer gestresst ist, kann krank werden und dadurch noch schlechter schlafen. Darüber hinaus führt die Digitalisierung dazu, dass viele Angestellte rund um die Uhr und überall erreichbar sind, selbst nach Feierabend. Kontraproduktiv: Knapp die Hälfte der Befragten lenkt sich bei nächtlichen Schlafstörungen auch noch mit dem Smartphone ab, um wieder zur Ruhe zu finden. Und immerhin zehn Prozent versuchen sogar, etwas Sinnvolles für den Beruf oder den Haushalt zu erledigen. Die Betroffenen verlernen dann völlig, sich eine Auszeit zu gönnen.
Effektiver und gesünder sind stattdessen Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation sowie das Hören von Entspannungsmusik, um wieder in den Schlaf zu finden. Auch sollten Berufstätige möglichst nicht über den Feierabend hinaus erreichbar sein und in ihrer Freizeit wirklich abschalten, indem sie sich mit Bekannten treffen, Sport treiben oder einfach nur faulenzen. Und: Immer mal wieder ein oder zwei Tage Urlaub zu nehmen, bringt wenig. Um sich richtig zu erholen, sind längere Auszeiten von zwei Wochen oder mehr nötig. Die KKH rät außerdem dazu, mindestens eine halbe Stunde vor dem Schlafen offline zu gehen. Denn laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin verhindert das blaue Licht von Smartphone und Co. die Ausschüttung des für einen geregelten Tag-Nacht-Rhythmus wichtigen Schlafhormons Melatonin. Dadurch entsteht ein ständig erhöhter Erregungslevel, da die Betroffenen sich in einem andauernden Erwartungszustand befinden.
Das Marktforschungsinstitut Forsa hat 2019 im Auftrag der KKH 1.003 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren bundesweit repräsentativ befragt.
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