

Mundgesundheit: Tipps für gesunde und schöne Zähne
Diese Nachricht dürfte vielen ein Lächeln auf die Lippen zaubern: Die Mundgesundheit in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten quer durch alle Altersgruppen und soziale Schichten enorm verbessert. Wir Deutschen werden aber auch immer älter – entsprechend wichtiger wird die Zahnpflege, um gesunde und schöne Zähne möglichst bis ins hohe Alter zu erhalten. Doch Fachleute warnen, dass die Zahl der Menschen mit gravierenden Zahn- und Zahnfleischproblemen (Karies und Parodontose) trotzdem weiterhin zu hoch sei. Neben dem medizinischen und technologischen Fortschritt komme es daher bei gesunden Zähnen vor allem auf eines an: auf die Eigenverantwortung.
In diesem Newsletter möchten wir Ihnen viele Fakten und Tipps an die Hand geben, wie Sie Ihre Zähne optimal pflegen. Aber wie oft putzen wir Deutschen im Durchschnitt die Zähne? Wie steht es um die Kassenleistungen beim Thema Zahngesundheit im internationalen Vergleich? Und was können wir neben dem Putzen noch tun, um die Mundhygiene zu optimieren. Gleich vorweg: eine Zahnbürste allein garantiert noch kein schönes Lächeln. Nutzen Sie auch die Leistungen der KKH.
Elektrische Zahnbürste als neue Bonusleistung
2025 hat sich einiges beim Thema Zahngesundheit getan. So hat die Europäische Union zum Beispiel Zahnfüllungen mit Amalgam verboten. Keine Sorge: Weiterhin haben Sie Anspruch auf kostenlose Zahnfüllungen mit diesen Alternativen. Seit 2025 fördert die KKH als neue Bonusleistung überdies den Kauf einer elektrischen Zahnbürste. Elektrische Zahnbürsten können helfen, die Zähne besser zu putzen, hat ein Forscher-Team der Uni Greifswald auf Basis von Untersuchungen an 2.800 Erwachsenen und elf Jahren Beobachtung ermittelt. Generell können wir auch mit manuellen Zahnbürsten gute Ergebnisse erzielen, aber „die elektrische Zahnbürste macht es automatisch richtig“, sagt Dietmar Oesterreich, ehemaliger Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Vor allem bei der Vorbeugung von entzündlichem und zurückgehenden Zahnfleisch besitze die elektrische Zahnbürsten Vorteile.
Parodontose und Karies
Sie gilt nach wie vor als Volkskrankheit: Noch immer ist jeder zweite junge Erwachsene von einer parodontalen Erkrankung betroffen, sprich: zurückgehendes Zahnfleisch, das die Zahnhälse freilegt. Jeder Zehnte weist sogar eine schwere Parodontitis auf. Demgegenüber geht die Karies (Erkrankung der Zähne durch Bakterien) immer weiter zurück: Hier hat sich der Anteil der kariesfreien Erwachsenen seit 1997 verdreifacht.
Deutlicher Rückgang dank Prävention, Aufklärung und Mundhygiene
Für gesunde und schöne Zähne ist Eigenverantwortung unverzichtbar, schreibt der Mundgesundheitsbericht. Dieser Tage erschien der mittlerweile sechste. Er wird im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und Bundeszahnärztekammer erstellt und bildet so über die Jahrzehnte ein umfassendes Bild der Zahngesundheit in Deutschland ab. Die Entwicklung kann sich so gut sehen lassen wie ein strahlendes Lächeln: Deutlich gehen die Kurven von Karies und fehlenden Zähnen nach unten. In jeder Altersgruppe. Und in jeder sozialen Schicht. Kinder haben deutlich weniger Karies, Senioren deutlich weniger Zahnlücken. Eine erstaunliche Nachricht, da unser Konsum an Zucker in Lebensmitteln und Getränken ebenfalls enorm gestiegen ist.
Das liegt vor allem am Dreiklang aus: Prävention, Aufklärung und Mundhygiene. Erfolgreiche Präventionsmaßnahmen, wie zum Beispiel Gruppenprophylaxen im Kindergarten und in der Schule, oder versiegelte Backenzähne mit Fluorid im Teenager-Alter machen sich bezahlt („Vorsorgen statt versorgen“). Das schont auch die Ausgaben der Kassen und kommt damit der Allgemeinheit zugute. Karies gehört im Ranking der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den teuersten chronischen Erkrankungen bei den Behandlungskosten.
Behandlungsbedarf im Alter steigt
Doch im Mundgesundheitsbericht steckt auch eine Warnung: Wenn wir immer älter werden und immer länger unsere eigenen Zähne behalten, verlagert sich der Behandlungsbedarf ins späte Alter. Viele Seniorinnen und Senioren im Pflegeheim können aber nicht mehr selbständig einen Zahnarzttermin ausmachen. Diese Verlagerung bringt neue Herausforderungen für die Therapie- und Versorgungskonzepte mit sich. Dann muss der Zahnarzt nicht mehr in den Kindergarten kommen, sondern in das Seniorenheim.
Doch international gesehen steht Deutschland bei der zahnärztlichen Versorgung vorbildlich dar. Die Versorgung hierzulande ist umfassender als in unseren Nachbarländern wie zum Beispiel Belgien oder Dänemark, hat das Institut für deutsche Zahngesundheit ermittelt. Und wir Deutschen pflegen nicht nur unsere Autos gründlich, sondern auch unsere Zähne. Präventionswissen und Putzverhalten hängen übrigens zusammen: Wer mehr „Mundgesundheitskompetenz“ hat, geht auch regelmäßiger zum Zahnarzt und hat weniger Angst vor der Behandlung. In unseren Fakten-Snacks geben wir Tipps zum Thema Angst vorm Zahnarzt.
Höchstwert für Zahnpflegeprodukte
Fast zwei Milliarden Euro haben wir Deutschen 2024 für die Mund- und Zahnpflege ausgegeben. Ein Höchstwert. Das liegt aber vor allem an den gestiegenen Verbraucherpreisen, kurzum: an der Inflation. Pro Kopf geben wir 23,80 Euro im Jahr für Zahnpasten, -bürsten, -seide, und Zwischenraumbürsten aus. Wem das zu wenig klingt: Tests von Stiftung Warentest haben ergeben, dass zum Beispiel bei der Zahnpasta teuer nicht immer besser sein muss. Wichtig ist vor allem eine gute Portion an Fluorid, das die Zähne vor Karies schützt. Das können wir ergänzend auch mit der Nahrung aufnehmen, zum Beispiel Fluoridsalz, und so mit unserer Ernährung ebenfalls unsere Zahngesundheit verbessern.
Zauberwort fürs Zähneputzen
Beim Zähneputzen gilt besser das Motto: Nicht gründlich, sondern systematisch. Gründlich klingt nach Schrubben, und das kann das Zahnfleisch schnell verletzen. Und es müssen auch alle 28 Zähne (Erwachsenengebiss ohne Weisheitszähne) geputzt werden. Studien der Uni Gießen haben gezeigt, dass sich die allermeisten Menschen hier überschätzen. Voller Eifer bürsten wir die Kauflächen, polieren die sichtbaren Vorderzähne – und sausen über die Innenseiten zu schnell hinweg. Auch hier kann eine elektrische Zahnbürste helfen, die im 30-Sekunden-Rhythmus vibriert und so anzeigt: Innenfläche oben links geschafft, jetzt kann es rechts weitergehen.
„Viele wissen offensichtlich nicht, dass sie am Zahnfleischrand besonders gut putzen müssen“, erklärt Studienleiterin Renate Deinzer. Denn genau hier kommt die Parodontose. Deshalb sei dieser Bereich genauso wichtig wie ein frischer Atem und weiße Zähne. In der Drogerie gibt es Plaque-Tabletten zum Einfärben der Zähne. Mit ihnen können wir unser Putzverhalten im wahrsten Wortsinn spiegeln. Ein pinkes Lächeln im Spiegel offenbart: Lieber nochmal nachputzen.
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