

Let’s Talk About Schönheit
Was ist schön? Zum Glück gibt es darauf unzählige Antworten. Die vielleicht überzeugendste: Einzigartigkeit. Denn jede und jeder ist schön auf seine ganz persönliche Weise. Wahre Schönheit ist viel mehr als Äußerlichkeit, auch wenn diese unseren ersten Eindruck häufig dominiert. Von Schön-ist-gut-Effekt und Heiligenscheinen bis hin zu vierstündigen Schönheitsritualen – hier sind unsere sieben Fakten zum Thema Schönheit.
Schönheit weltweit
Was als schön gilt, hängt häufig von der jeweiligen Kultur ab. Schlank, kurvig, natürlich oder operativ optimiert – in verschiedenen Regionen der Welt gelten unterschiedliche Schönheitsideale. Und doch gibt es Gemeinsamkeiten. Die Attraktivitätsforschung geht davon aus, dass drei Merkmale als globale Schönheitsmerkmale gelten: Gesundheit, Jugendlichkeit und geschlechtstypisches Aussehen. Gemeint ist damit, das typisch weibliche Aussehen von Frauen und ein typisch maskulines Erscheinungsbild von Männern.
Der Schön-ist-gut-Effekt
Er gilt als bahnbrechende Erkenntnis der Sozialpsychologie: der Schön-ist-gut-Effekt. Er belegt, dass wir schöne Menschen automatisch für bessere Menschen halten. Ihnen positivere Charaktereigenschaften zuschreiben, sie für intelligenter, vertrauenswürdiger oder leistungsfähiger halten. Wir tun dies, ohne dass es für diese positive Überhöhung einen wissenschaftlichen Beleg gibt. Denn natürlich sind schöne Menschen nicht per se kompetenter – ebenso wie „unansehnlichere“ Menschen weniger vertrauenswürdig oder dümmer sind. Dennoch wirkt sich dieser Effekt auf fast alle Bereiche unseres Lebens aus.
Schuldig wegen Schönheitsmakeln?
Im Bereich der Rechtsprechung zeigt die Forschung ein interessantes Bild: „Unattraktivere“ Angeklagte werden von Geschworenen eher für schuldig befunden als „gut“ aussehende Angeklagte. Auch das Strafmaß fällt bei ihnen oft höher aus. Ein weiterer Beleg dafür, wie weitreichend der Schön-ist-gut-Mechanismus wirkt.
Heiligenschein für die Schönsten
Doch wie lässt sich der Schön-ist-gut-Irrtum wissenschaftlich erklären? Die überzeugendste Hypothese ist der sogenannte Heiligenschein-Effekt (engl. Halo-Effekt). Dahinter steht ein psychologisches Phänomen, dass wir von einem Merkmal wie dem Aussehen automatisch auf unbekannte Eigenschaften wie einen positiven Charakter schließen. Der Heiligenschein-Effekt der äußerlichen Schönheit strahlt somit auf die gesamte Persönlichkeit ab.
Pretty Privilege und Marilyn-Monroe-Syndrom
Wer dem gängigen Schönheitsideal entspricht, hat es meist im Leben leichter. Das Schönheitsprivileg (engl. Pretty Privilege) sorgt dafür, dass schon hübsche Babys mehr Aufmerksamkeit bekommen. In Schule oder Universität schneiden attraktivere Menschen besser ab – und bekommen anschließend besser bezahlte Jobs. Das zeigen wissenschaftliche Untersuchungen. Also hat Schönheit nur Vorteile? Nicht immer. Eine Studie zeigt, dass zu gutes Aussehen bei der Jobsuche ein Nachteil sein kann. „Zu schön“ für den Job bedeutet, dass insbesondere Frauen aufgrund ihres Aussehens bestimmte Qualifikationen abgesprochen werden. Eine weitere negative Folge von zu viel Schönheit wird als Marilyn-Monroe-Syndrom beschrieben. Neid und Missgunst könnten demnach dazu führen, dass besonders schöne Menschen gemieden würden – und sich einsam und ausgegrenzt fühlen.
Vier Stunden täglich für die Schönheit
Durchschnittlich vier Stunden pro Tag verwenden Menschen darauf, ihr äußeres Erscheinungsbild zu verändern – etwa durch Haar- oder Körperpflege, Sport oder Diäten. Das ergab eine internationale Studie mit 33.000 Teilnehmenden aus 20 Ländern. Das bedeutet, ein Sechstel unserer gesamten Lebenszeit widmen wir unserer Attraktivität. Interessant: Der zeitliche Aufwand für die Schönheitspflege war bei Frauen und Männern ähnlich.
Schönheit gegen Lebenszeit tauschen?
Jede dritte Frau (36 Prozent) würde auf ein Jahr ihrer Lebenszeit verzichten, um dafür ihrem Schönheitsideal zu entsprechen. Das ergab die Studie eines Kosmetikherstellers, die 15.000 Frauen aus 20 Ländern befragt hat. Bei den jungen Frauen zwischen 18 und 24 Jahren ist dieser Trend noch stärker spürbar – hier wäre sogar jede zweite Frau (51 Prozent) bereit, mindestens ein Lebensjahr einzutauschen.
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