Psychische Erkrankungen

Die Zeit des Heranwachsens von Kindern zu Jugendlichen und schließlich zu jungen Erwachsenen ist eine Zeit, die tiefgreifende Veränderungen, große Emotionen und neue Herausforderungen mit sich bringt. Daher haben wir in der Broschüre „Psychische Gesundheit von Jugendlichen – Eine Orientierungshilfe für den Familienalltag“ Informationen und Tipps zu dieser Phase und zur Kommunikation in der Familie zusammengestellt.

Ergänzend zur Broschüre finden Sie hier weitere Informationen zu psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.

Psychische Erkrankungen, fachsprachlich auch „psychische Störungen“, bezeichnen alle Erkrankungen, die sich durch eine deutliche Abweichung (Störung) vom Verhalten und Erleben (psychisch) gesunder Menschen beschreiben lassen und sich deutlich auf das Denken, Fühlen und Handeln auswirken können. Psychische Erkrankungen haben verschiedene Ursachen. Dabei spielen genetische/biologische, soziale und psychische Faktoren eine Rolle. Diese können bei unterschiedlichen Erkrankungen verschieden starken Einfluss haben. Auch das familiäre Umfeld kann einen Anteil an der Entstehung psychischer Erkrankungen haben. Es ist dabei in der Regel aber nicht die einzige Ursache.

Anzeichen für psychische Erkrankungen

Kurzgefasst lassen sich folgende Anzeichen für ausgewählte psychische Erkrankungen beschreiben:

• Depressionen: niedergeschlagene, traurige oder auch instabile Stimmung, Freudlosigkeit, Antriebsminderung, sozialer Rückzug, Selbstzweifel, häufiges Grübeln, Gefühl der Leere, Gedanken an Tod und Sterben, Konzentrationsstörungen, Schlaf- und Appetitstörungen
• Angststörungen: Ängste und Sorge, kontrollierendes und sicherheitssuchendes Verhalten, Rückzug, eingeschränkter Bewegungsradius, ausgeprägtes Vermeidungsverhalten (von Orten oder Tätigkeiten), Grübeln, körperliche Beschwerden wie Bauchschmerzen ohne körperliche Diagnose
• AD(H)S: Konzentrationsprobleme, schnelle Ablenkbarkeit/Langeweile, verträumt wirken, Vergessen von Terminen oder Verlegen von Gegenständen, Aufgaben nicht zu Ende bringen, ständiger Bewegungsdrang, unüberlegte Handlungen
• Störungen des Sozialverhaltens: dissoziales oder aggressives Verhalten gegenüber Menschen und Tieren, häufige und schwere Wutausbrüche, schnelle Reizbarkeit, Verweigerung von Regelbefolgung, Diebstahl, Schulschwänzen und/oder weitere schwerwiegende Regelbrüche bis hin zu Straftaten
• Essstörungen: starke und/oder schnelle Gewichtszunahme oder -abnahme, Fixierung auf Figur, Körpergewicht und Essen, Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen, Heimlichkeiten im Umgang mit Essen, Horten/Verschwinden von Lebensmitteln, erhöhter Bewegungsdrang

Bei dem Verdacht auf eine psychische Erkrankung sollte eine ärztliche Praxis aufgesucht werden. Dennoch gibt es ebenfalls Portale, Organisationen sowie Hotlines, die helfen können und Informationen liefern.

Auch wenn das Thema Suizidalität viele Jugendliche nicht betreffen wird, ist uns dieses Thema besonders wichtig. Welche Anzeichen es gibt und was Sie tun können, haben wir für Sie an einer anderen Stelle zusammengestellt: