Sex genießen – sorglos und geschützt!

08.05.2024 • 5 Minuten Lesedauer

Es juckt, brennt oder sticht im Intimbereich? Manchmal stecken wir uns beim Sex mit einer Krankheit an. Doch wir sprechen noch immer viel zu wenig darüber. Deshalb sagen wir: Let’s Talk About Sex. Sexuell übertragbare Erkrankungen sind weit verbreitet. Ob Syphilis, HIV-Infektion oder Gonorrhoe. Und einige sind alles andere als harmlos. Ausgelöst werden sie durch verschiedene Erreger, zum Beispiel Bakterien und Viren. Die gute Nachricht: Wer sich schützt, braucht sich beim Sex keine Sorgen um mögliche Folgen zu machen.

Achten Sie auf Warnsignale

Sexuell übertragbare Krankheiten können jede und jeden betreffen. Unabhängig von Alter, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Viele Infektionen werden zunächst nicht bemerkt, weil sie keine Beschwerden verursachen. Und dann unbemerkt weitergegeben. Mögliche Hinweise auf eine Infektion sind:

Brennen beim Wasserlassen
Auffälliger Ausfluss aus Scheide oder Glied
Juckreiz
Schmerzen oder Hautveränderungen an der Scheide, am Glied oder After
Schmerzen im Genitalbereich oder beim Sex

Solche Warnsignale sollten Sie unbedingt von einer Ärztin oder einem Arzt abklären lassen.

Das Kind im Mutterleib schützen

Eine Infektion, die nicht behandelt wird, kann für Sie selbst, aber auch für Ihre Partnerin oder Ihren Partner schwere gesundheitliche Folgen haben. Und Schwangere können die Erkrankung auf das ungeborene Kind übertragen. Damit das nicht passiert, bieten wir ihnen verschiedene Vorsorgeuntersuchungen an.

Lues- oder Syphilis-Test: Damit kann festgestellt werden, ob eine schwangere Frau an Syphilis erkrankt ist.
Chlamydientest: Wird eine Infektion mit Chlamydia trachomatis Bakterien nicht behandelt, kann sie gerade bei Frauen schwerwiegende Folgen haben - bis hin zur Unfruchtbarkeit. Durch einen Test kann sie frühzeitig erkannt werden. Wir übernehmen die Kosten der Untersuchung einmal pro Jahr für Frauen bis 25 Jahre .
HIV-Infektion: Das Virus schädigt die körpereigenen Abwehrkräfte und kann AIDS auslösen. Im Mutterleib kann eine HIV-Infektion auf das Kind übertragen werden. Mit der richtigen Therapie lässt sich das verhindern. Wir bieten Ihnen einen kostenlosen Test an.

Machen Sie sich schlau: die wichtigsten Informationen

Mit Safer Sex können Sie sich gut, aber nicht in jedem Fall schützen. Auch eine Impfung kann verhindern, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit (STI) anzustecken. Also machen Sie sich schlau. Wir haben die wichtigsten Informationen zusammengestellt.

Ein Piks kann schützen

Eine Impfung ist kein großes Ding, aber sie kann davor schützen, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit zu infizieren. Das gilt für:

Humane Papillomaviren (HPV): Sie können Gebärmutterhalskrebs, Vulva- und Vaginalkrebs, Peniskrebs, Analkrebs sowie Mund- und Rachenkrebs verursachen. Daher sind nicht nur Frauen von HPV-Infektionen und deren Folgen betroffen, sondern auch Männer: Etwa ein Fünftel der Krebserkrankungen, die mit HPV in Zusammenhang stehen, entfällt auf Männer. Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Impfung für Mädchen und Jungen zwischen neun und vierzehn Jahren. Auch danach ist sie noch möglich. Wir übernehmen die Kosten der Impfung bis zum Alter von 26 Jahren und bieten außerdem ein Gebärmutterhalskrebs-Screening ab 20 Jahren an.
Hepatitis-A-Infektionen: Die Übertragung erfolgt fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion. Entweder durch enge Personenkontakte, z. B. im Kindergarten oder im gemeinsamen Haushalt sowie bei sexuellen Kontakten, vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), sowie durch kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder Gebrauchsgegenstände.
Hepatitis-B-Infektionen: Das Virus, das Hepatitis B überträgt, ist in Sperma, Scheidenflüssigkeit, im Speichel und im Blut vorhanden und kann sehr leicht weitergegeben werden. Hepatitis B löst eine Entzündung der Leber aus, die chronisch werden kann. Für uns ist die Impfung der wichtigste Schutz für Ihre Gesundheit.

Kondome verringern das Risiko

Kondome bieten zwar keinen hundertprozentigen Schutz, aber sie können das Risiko deutlich vermindern, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten zu infizieren. Und wer glaubt, sie seien nur etwas für Männer, irrt sich gewaltig. Femidome werden in die Scheide eingeführt. Beide schützen vor einer:

Chlamydien-Infektion: Sie gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen.
HIV-Infektion: Das HI-Virus kommt im Sperma, in der Scheidenflüssigkeit oder im (Menstruations-)Blut vor. Durch ungeschützten Vaginal-, Anal- und Oralverkehr kann es übertragen werden.
Gonorrhoe-Infektion: Auslöser sind Bakterien. Durch den Kontakt mit infizierten Schleimhäuten können sie leicht weitergegeben werden. Übertragungswege sind vor allem ungeschützter Vaginal-, Anal- und Oralverkehr. Gonorrhoe, im Volksmund auch Tripper genannt, kann unbehandelt zum Beispiel zu Unfruchtbarkeit führen.
Syphilis-Infektion: Syphilis, auch Lues genannt, wird durch Bakterien, Gonokokken, hervorgerufen. Sie können durch Kontakt- oder Schmierinfektionen weitergegeben werden. Vor allem durch ungeschützten Vaginal-, Anal- und Oralverkehr. Unbehandelt kann eine Syphilis innere Organe, das Herz-Kreislauf-System, aber auch das Gehirn lebensgefährlich schädigen.