Schutzmaßnahmen gegen Burnout
07.05.2024 • 7 Minuten Lesedauer
Depressionen sind oft erblich bedingt, Burnout durch Überlastung kann jeden treffen. Aber das Licht kommt zurück.
Burnout ist eine wahre Volkskrankheit – häufig tritt sie auch im Zusammenhang mit einer Depression auf. Ursache Nummer 1: Stress bei der Arbeit. Bis zu 37 Prozent der Erwerbstätigen haben laut einer aktuellen Umfrage das Gefühl, in ihrem Job „ausgebrannt“ zu sein. Diese Zahl ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, was zum einen an der Pandemie und ihren sozialen Folgen liegt. Zum anderen spielt der wachsende Konkurrenzdruck auf dem Arbeitsmarkt eine Rolle. Wer nicht ständig mit dem rasanten technischen Fortschritt mithält, läuft Gefahr, überholt und abgehängt zu werden. Oder glaubt dies zumindest, angetrieben durch das Ideal des jederzeit dynamischen Erfolgsmenschen, das in den sozialen Medien propagiert wird. Erkennt man dann die Warnsignale nicht oder zu spät, droht ein Burnout. Bittere Ironie: Gerade Beschäftigte in den Gesundheitsberufen erkranken häufig daran.
Wenn die Seele plötzlich streikt
Besonders beim ersten Mal ist diese Erkrankung für die Betroffenen eine erschreckende Erfahrung. Man erkennt sich selbst nicht mehr wieder. Das Essen oder der Wein schmecken nicht mehr, soziale Kontakte werden zur Belastung, die einfachsten Dinge fallen schwer. Durch den typischen inneren Tunnelblick, den Burnout mit sich bringt, glaubt man, dass es keinen Ausweg gibt und macht einfach immer weiter. Bis man schließlich in einen Zustand totaler innerer Leere und Erschöpfung fällt und keine Kraft mehr hat, dagegen anzukämpfen.
Zähne zusammenbeißen hilft nicht
Nun ist kämpfen und durchhalten allerdings auch nicht die beste Methode, um ein Burnout zu besiegen. Im Gegenteil: Durch die zusätzliche Anstrengung verschlimmert sich die Lage eher noch. Viel wirksamer ist es, innerlich loszulassen und die Erkrankung bzw. das eigene Ich besser verstehen zu lernen.
Das Licht kommt zurück
Die gute Nachricht für alle Betroffenen: Burnout ist nicht die Endstation! Nach überstandener Erkrankung werden Sie merken, dass die Sonne nie weg war – sondern nur auf Sie gewartet hat, bis Sie wieder aufnahmefähig für die schönen Seiten des Lebens waren. Damit das Ganze nicht so schnell wieder passiert, helfen die folgenden Tipps für den beruflichen und privaten Alltag.
Aus vollem Herzen „Nein“ sagen
„Könnten Sie eben noch ganz kurz …“ – „Nur noch eine Gutenachtgeschichte mehr ...“ – „Du musst heutzutage einfach …“ Sie müssen nicht! Die richtige und befreiende Antwort auf manche Fragen, Bitten oder Ratschläge ist ein freundliches, aber bestimmtes Nein.
Auf das private Umfeld hören
Wenn ein guter Kumpel oder eine Verwandte sagt: „Hey, du musst echt aufpassen. Ich mache mir langsam Sorgen.“ Dann sollten Sie gut zuhören.
Ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen
Bei einem fortgeschrittenem Burnout hilft oft nur noch eins: sofort raus aus der toxischen Umgebung und auf zum Therapeuten oder zur Psychiaterin. Diese Profis haben die Erfahrung und Mittel, Sie psychisch wieder ganz auf die Beine zu bekommen. Was sich vielleicht im ersten Moment wie eine Niederlage anfühlt, ist in Wirklichkeit der Weg zu Ihrem Matchgewinn: Sie bekommen Hilfe. Akute Krisenhilfe gibt es übrigens auch online oder telefonisch, zum Beispiel hier.